Ortsbrandmeister Thomas Köster und sein Stellvertreter Ralf Mühlenstedt verabschieden sich aus dem Einsatzdienst

Am 30. September 2025 geht bei uns in der Ortsfeuerwehr Achim eine Ära zu Ende: Unser Ortsbrandmeister Thomas Köster und sein Stellvertreter Ralf Mühlenstedt verabschieden sich nach jahrzehntelangem Engagement aus dem aktiven Einsatzdienst. Beide werden im Januar 2026 bei der Jahreshauptversammlung offiziell in die Altersabteilung aufgenommen.

Thomas Köster – fast drei Jahrzehnte an der Spitze

Thomas trat bereits 1971 in die Jugendfeuerwehr Achim ein und gehörte ab 1978 zur Einsatzabteilung. Früh übernahm er Verantwortung, zunächst als Gruppen- und Zugführer, ehe er am 1. Oktober 1995 zum Ortsbrandmeister der Schwerpunktfeuerwehr Achim gewählt wurde. Seitdem hat er über drei Jahrzehnte hinweg das Gesicht unserer Feuerwehr geprägt.

In dieser Zeit leitete er rund 3.500 Einsätze – von kleineren Hilfeleistungen bis hin zu Großschadenslagen. Schon 1993, beim Großbrand der Firma Hundhausen, übernahm er eine zentrale Führungsrolle. Unvergessen bleiben auch die zahlreichen Brandeinsätze im Servicehaus und im sogenannten „Schwarzen Hochhaus“ an der Magdeburger Straße, die die Feuerwehr immer wieder forderten.

Ein herausragender Einsatz seiner Amtszeit war der große Innenstadtbrand am 30. Mai 2023: An der Paulsberg-Apotheke hatten brennende Papiercontainer das Gebäude in Brand gesetzt. Trotz des massiven Feuers, das letztlich zum Totalverlust des Hauses führte, konnte durch das schnelle und koordinierte Eingreifen unter Thomas’ Leitung ein Übergreifen auf die angrenzenden Gebäude verhindert werden. Besonders erfreulich: Bei diesem Einsatz kam niemand zu Schaden.

Ein besonders schwerer Einsatz war dagegen der 2. Januar 2008: Damals brannte das Elternhaus der Familie Köster nieder, Thomas und sein Zwillingsbruder Torsten verloren dabei ihre Mutter. Für Thomas war es der erste Einsatz, bei dem er die Einsatzleitung abgab – eine persönliche Tragödie, die ihn und uns alle tief prägte.

Neben den Einsätzen hat Thomas stets auch die Entwicklung unserer Feuerwehr im Blick gehabt. Unter seiner Führung wurde der gesamte Fuhrpark erneuert, neue Technik eingeführt und die Feuerwehr Achim immer wieder modern aufgestellt. Gleichzeitig setzte er auf Kontinuität: Mit einer beständigen Führungsmannschaft entwickelte er eine schlagkräftige Truppe, die in Stadt und Landkreis hohes Ansehen genießt.

Aber Thomas war nie nur Feuerwehrmann. Das Engagement war nur möglich, weil seine Familie ihn unterstützte – allen voran seine Frau Ute, die ihm über all die Jahre den Rücken freihielt. Diese Dankbarkeit brachte er regelmäßig zum Ausdruck, indem er auch die Familien unserer Kameradinnen und Kameraden würdigte: Ohne sie, so betonte er, wäre Feuerwehr nicht möglich. Auch seine Söhne sind Teil dieser Tradition: Beide sind Mitglieder der Feuerwehr Achim, sein Sohn Marc übernimmt zum 1. Oktober 2025 das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters.

Typisch Thomas war dabei immer seine Bodenständigkeit: Orden und Auszeichnungen, von denen er zahlreiche erhielt, waren für ihn nie das Entscheidende. Für ihn zählten Kameradschaft, Zusammenhalt – und vor allem der Gedanke, anderen in der Not zu helfen. Und wer ihn kennt, weiß: Auch bei Jux-Wettkämpfen war er sich nie zu schade, mit Begeisterung dabei zu sein.

Mit Thomas Köster verabschieden wir einen Ortsbrandmeister, der Feuerwehr lebt und verkörpert. Feuerwehr war für ihn immer mehr als ein Ehrenamt – sie war ein Teil seiner DNA. 

Ralf Mühlenstedt – Gefahrgutspezialist, Ausbildungsleiter und verlässlicher Stellvertreter

Auch Ralf begann seine Laufbahn 1971 in der Jugendfeuerwehr und trat 1976 in die Einsatzabteilung ein. Er übernahm früh Verantwortung: zunächst als Pressewart, später als stellvertretender Gruppenführer, Zugführer und ab 1993 als erster Zugführer des neugegründeten Gefahrgutzuges im Landkreis Verden. Diese Aufgabe prägte er bis 2001 entscheidend. Für sein Engagement im Gefahrgutzug wurde er mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet.

Seit 2003 war Ralf stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Achim, zusätzlich viele Jahre auch stellvertretender Stadtbrandmeister – eine Doppelfunktion, die ihn immer wieder forderte. In insgesamt 22 Jahren als stellv. OrtsBM an der Seite von Thomas war es ihm ein besonderes Anliegen, dass Fahrzeuge und Ausrüstung stets auf aktuellem Stand waren. Ebenso wichtig war ihm die Ausbildung, die er als Stadtausbildungsleiter maßgeblich mitgestaltete.

Auch bei den Einsätzen gibt es viele Erinnerungen, die Ralf geprägt haben: der Großbrand bei Hundhausen, die wiederkehrenden Brände im Servicehaus, der Dachstuhlbrand in der Herbergstraße – aber auch der Brand des Elternhauses der Familie Köster 2008, den er als Kamerad hautnah miterlebte. Unvergessen ist zudem der Gefahrguteinsatz bei der Firma Löbl in Verden, zu dem er an einem Abend alarmiert wurde, an dem er eigentlich mit seiner Frau Meike den Abtanzball eines Tanzkurses besuchen wollte. Der Einsatz dauerte die ganze Nacht, der Ball musste ausfallen – eine Anekdote, die zeigt, wie Feuerwehr oft das Private überlagert.

Tradition hatte für Ralf auch der Jahreswechsel: Silvester war er fast immer im Einsatz, mal kurz vor Mitternacht, mal gleich danach. Gefeiert wurde, wenn überhaupt, oft zwischen zwei Alarmierungen.

Sein Rückhalt war stets seine Familie: Ehefrau Meike sowie seine beiden Söhne Jan Erik und Tobias, die ihm den Rücken freihielten und so sein jahrzehntelanges Engagement erst möglich machten.

Der Blick nach vorn

Zum 1. Oktober 2025 übernimmt Wolfram “Paul”  Esser, bisher stellvertretender Ortsbrandmeister, das Amt des Ortsbrandmeisters. Ihm zur Seite stehen künftig Marc Köster und Kevin Marks als stellvertretende Ortsbrandmeister. Damit verbindet die neue Führungsspitze langjährige Erfahrung mit frischem Engagement aus der nachrückenden Generation.

Ein großes Dankeschön

Mit dem Ausscheiden von Thomas Köster und Ralf Mühlenstedt verabschieden wir nicht nur unsere langjährige Führungsspitze, sondern zwei Persönlichkeiten, die die Feuerwehr in Achim über Jahrzehnte gelebt haben. Für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Kameradschaft und ihre Menschlichkeit sagen wir als Ortsfeuerwehr Achim:

Danke, Thomas! Danke, Ralf!